Mittwoch, 28. August 2024
Die Nacht haben wir besser als gedacht überstanden, denn der Seegang war schon beträchtlich. Das Schiff hat sich ordentlich in allen Richtungen bewegt, dennoch konnten wir recht gut schlafen. Offensichtlich haben die ersten Tage zu ein wenig Gewöhnung beigetragen. Zum Frühstück haben wir jedenfalls richtig Hunger, das von uns bevorzugte Oat Meal schmeckt prima.
Für meine Begriffe sieht das Meer bei Sturm hier anders aus als z.B. die Nordsee oder das Mittelmeer, es gibt weniger Schaumkronen und die Wellen fühlen sich länger/ruhiger an.
Bald lassen sowohl Wind als auch Seegang etwas nach, im Lauf des Vormittags verschwinden die Wolken und das Licht ist wieder phantastisch. Wir fahren stundenlang in südlicher Richtung an der schier endlosen Gletscherkante von Austfonna vorbei, immer am Rand eines breiten Packeisstreifens. Im Schraubenwasser tummeln sich Eissturmvögel und Dreizehenmöwen. Offensichtlich fühlen sie sich von dem durchgequirlten Wasser angezogen, mit dem wohl der eine oder andere kleine Fisch in Oberflächennähe kommt.
Das für den Nachmittag geplante Zodiaccruising vor der senkrechten Eiswand des Brasvellbreen muss aus Sicherheitsgründen ausfallen, Wind und Strömung sind einfach zu stark. Stattdessen fährt die Spitsbergen weiter nach SW, um dort zur Abendessenszeit ein wenig an der Kante entlang zu treiben. Wir genießen das Licht der tiefstehenden Sonne, als wir allmählich diese ca. 180 km lange Eisfront hinter uns lassen… sehr beeindruckend!