Spitzbergen Tag 6

Dienstag, 27. August 2024

Man merkt allmählich, wie die Tage jetzt kürzer werden. Als wir angekommen sind, war die Sonne des Nachts nur kurz unterm Horizont, seit April wurde es nicht mehr richtig dunkel. Ende September dagegen wird sie schon nicht mehr über den Horizont kommen und bleibt dann verschwunden bis Ende Februar.

Heute lässt das Wetter keinen Zweifel mehr daran, dass wir mittlerweile nördlich des 80. Breitengrades unterwegs sind: bei gerade mal 2 Grad weht ein rauher Wind, der Schneeregen mitbringt. Man könnte das als nasskaltes Mistwetter bezeichnen… nun ja, Jacuzzi und Sauna können mich darüber ein Stück weit hinwegtrösten.

Morgens setzen wir bei etwas ruppiger See mit den Zodiacs über nach Chermsideoya. Dies ist einer der nördlichsten Flecken auf der norwegischen Landkarte. Hier befindet sich auch das „echte“ Nordkapp, etwa 1050 km weiter im Norden als das allgemein bekannte. Die Erkundung der kleinen Bucht fällt eher kurz aus angesichts des ungemütlichen Wetters. 

Über Mittag kann unsere Ausrüstung wieder trocknen, denn erst am Nachmittag wird nochmals ausgetendert. Allerdings kneife ich diesmal angesichts des wirklich schäbigen Wetters – ist mir einfach zu ungemütlich. Ich treibe mich stattdessen an Bord herum: erst ein bisschen Fitnessraum, dann Sauna mit Blick aufs Meer, Abkühlen an Deck, anschließend eine Runde im warmen Jacuzzi. Mir ist es schon schlechter gegangen…

Torsten jedenfalls macht den Ausflug tapfer mit. Angelandet wird bei Isflakbukta auf Phippsoya, einem anderen Teil der „Sieben Inseln“. Hier steht eine kleine Hütte, die 1936 errichtet wurde, und als Notunterkunft vorgesehen war. Außerdem berichtet er von besonderen Flechten und Moosen, aber auch extrem viel Müll im Treibgut.

Gegen Abend dreht der Wind nochmal ordentlich auf, zur Nacht hin sollen es 100 km/h werden. Auf einigen höheren Bergrücken ist bereits eine weißliche Kappe zu erkennen: Neuschnee!

Leider bedeutet das schlechte Wetter auch, dass wir die nordöstlichste Insel des Svalbard-Archipels namens Kvitøya nicht anfahren können.☹️

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