Spitzbergen Tag 4

Sonntag, 25. August 2024

Die strahlende Morgensonne weckt uns schon um 4 Uhr. Ich schreibe ein bisschen, dann schlummern wir noch eine Runde. Nach dem Frühstück ankert die Spitsbergen im Magdalenenfjord. Die Zodiacs bringen alle auf eine kleine Landzunge gleich nebenan, Gravneset („Gräberhalbinsel“). Dort existierte im 17. Jhd. eine Walfangstation. Gleich bei Ankunft können wir einen Polarfuchs auf dem flachen Strand beobachten, der sich aber bald zurückzieht – wir sind ihm nicht ganz geheuer.

Als alle wieder an Bord sind, geht es ein bisschen weiter in den Fjord hinein, an dessen Ende mehrere breite Gletscherzungen bis ans Meer reichen. Wir können uns kaum sattsehen, es ist sonnig und mild, nur in unmittelbarer Nähe der Gletscher dreht der Wind auf.

Weiter geht’s dann zur Amsterdaminsel, auch hier mit Relikten aus der Walfangepoche (Anfang des 17. Jhd.). Dazu gehören etwa die Fundamente mehrerer großer Tranöfen, in denen der Blubber ausgekocht wurde. Am Strand kommen wir relativ nahe an eine Gruppe Walrosse heran, unsere Guides sichern den Abstand. Die Tiere lassen sich überhaupt nicht von uns stören, nehmen kaum Notiz von uns. 

Überhaupt geht bei jedem Landgang ein Expeditionsteam voraus, das die Lage kontrolliert und absichert und auch während unserer Aufenthalte nach Eisbären Ausschau hält. Einige der Guides haben Spezialkenntnisse, z.B. in Geschichte, Ornithologie, arktischer Flora oder Geologie, sodass man jederzeit Fragen beantwortet bekommt.

Gegen Abend ziehen Wolken hoch und der Wind frischt auf. Unsere Fahrt geht nun weiter nach Nordosten, allmählich wird der Seegang spürbar als langgezogene Dünung.

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