Freitag, 23. August 2024
Wir nehmen ein (sehr gutes) frühes Frühstück ein, denn schon bald müssen wir die Koffer wieder abgeben. Um 9:45 Uhr geht der Flug mit SAS nach Longyearbyen. Da Svalbard nicht zum Schengen-Raum gehört, müssen wir in den internationalen Abflugbereich. Die Maschine ist proppenvoll – wollen wirklich so viele Menschen dorthin 🤔?
Nach zweieinhalb Stunden landen wir und werden wieder gleich von HX-Mitarbeitern eingesammelt. Zwei große Reisebusse bringen uns erst kurz zum nahegelegenen „Global Seed Vault“: in einem alten Bergwerksstollen werden die Samen von Nutzpflanzen aller möglichen Länder eingelagert und behütet. Außerdem gibt es gleich die erste Einweisung: die Gefahr, Eisbären zu begegnen, ist hier in der Arktis jederzeit gegeben, d.h. wir dürfen uns nur in sehr begrenztem Radius bewegen. Wer die Stadtgrenze verlassen will, muss mit einer Signalpistole (zum Warnen) und einem Gewehr bewaffnet sein bzw. sich einem entsprechend ausgestatteten Guide anvertrauen.
Nachdem die Busse uns beim Radisson Blu Polar Hotel abgesetzt haben, gibt es Mittagessen in Buffetform. Torsten probiert das lokale Bier aus, das recht gut schmeckt… was es hier nicht alles gibt! Anschließend checken wir ein für‘s Schiff, die MS Spitsbergen.
Inzwischen sind die Wolken immer weniger geworden, die Sonne scheint und es ist nur leicht windig. Beste Bedingungen also für einen Spaziergang und ein paar Fotos. Der Kinderspielplatz ist eisbärensicher eingezäunt, zwischen den bunten Holzhäusern stehen jede Menge Schneescooter geparkt, die auf den nächsten Einsatz warten. Alle Gebäude stehen auf metertief eingelassenen Stelzen, denn der Permafrostboden taut und rutscht ganz langsam weg. Das Wasser ist strahlend blau, die Landschaft sehr karg. Die frühere Vergletscherung hat ihre Spuren hinterlassen und die Felsen abgeschliffen. In der Ferne reichen einige Gletscherzungen bis fast zum Meer hinunter.
Am Nachmittag schauen wir uns das Svalbard-Museum an, das viele anschauliche Informationen über die Entwicklung von der Pioniersiedlung über die Kohlemine bis hin zum Wissenschaftsstandort präsentiert. Interessant ist auch, dass bis heute nur noch in einer letzten norwegischen Mine Steinkohle gefördert wird, ausgerechnet Deutschland ist treuer Kunde! Das lokale Heizkraftwerk in Longyearbyen, einst Hauptabnehmer der Kohle, wurde Ende letzten Jahres vorübergehend auf Erdöl umgestellt, mittelfristig sollen jedoch erneuerbare Energien den Ort versorgen.
Danach geht es für uns zum Schiff, wo wir unsere Kabine beziehen: sie liegt ziemlich mittig im Schiff, mit eingeschränkter Sicht wegen des großen Rettungsboots direkt vor dem Fenster, nun ja. Platz haben wir nicht sehr viel, man muss schon recht schlank sein, um um’s Bett herum zu kommen. Ansonsten haben wir ein modernes kleines Bad mit Fußbodenheizung, Bademänteln und festen Komfortschlappen. Zwei Stühle und ein Klapptischchen mit Wasserkocher für Tee bzw. Kaffee machen die Ausstattung komplett.
Pünktlich zum Abendessen legen wir ab und verlassen allmählich den Fjord erst Richtung Westen, dann nach Norden: Ny Alesund heißt das morgige Ziel.









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