Sonntag, 01. September 2024
Nach einer weiteren ruhigen (und selbst um 2 Uhr früh noch dämmrigen) Nacht befindet sich die Spitsbergen im Nordfjorden. Wir bewundern die deutlich erkennbaren Gesteinsschichten an den umliegenden Bergketten, ab und zu lugen Gletscher zwischen den Spitzen durch. Das Wasser im Fjord ist an manchen Stellen regelrecht rosarot gefärbt durch den Eintrag von Schwebstoffen durch die Eisschmelze.
An der Yoldiabukta wird geankert, die Zodiacs bringen uns nach dem Frühstück an Land. Heute steht eine Wanderung an am Hemsedalen. Es geht durch wegloses Gelände, zuerst an einem schönen Wasserfall vorbei, dann ziemlich steil bergauf bis auf ca. 320 m, wir kommen gut ins Schwitzen. Von der Hügelkuppe haben wir einen grandiosen Rundblick, die Anstrengung hat sich definitiv gelohnt! Das obligatorische Gruppenbild rundet die Sache ab.
Nach dem Mittagessen haben wir die Möglichkeit, mit einer kleinen Gruppe die Brücke des Schiffs zu besichtigen. Eine Offiziersanwärterin zeigt und erklärt uns die vielen technischen Systeme.
Zurück auf dem Schiff ankern wir am Nachmittag im benachbarten Teil des Fjordes. Leider ist das Licht nicht mehr ganz so schön, der Himmel hat sich zugezogen. Vor uns liegt die Abbruchkante des Sveabreen-Gletschers, die jetzt wunderschön bläulich schimmert.
Die Zodiacs für das angekündigte Cruising sind bereits zu Wasser gelassen, allerdings wundern wir uns über deren scheinbar zielloses Umherfahren… da wir ohnehin erst mit der zweiten Fuhre fahren, stellen wir uns aufs Oberdeck und beobachten das Ganze. Und siehe da, bald löst sich das Rätsel auf: die Guides haben einen Buckelwal gesucht und gefunden! Auch später bei unserer eigenen Zodiacfahrt sehen wir einen solchen großen Wal. Zwar lässt man dem Tier einen ordentlichen Sicherheitsabstand, aber immerhin ist es doch ein tolles Erlebnis!
Der zweite Höhepunkt des Cruisings ist die Annäherung an den Sveabreen-Gletscher. Einzelne kleine Eisberge schwimmen umher, manchmal sitzen Möwen auf den Spitzen. Ab und zu poltert und kracht das Eis recht bedrohlich, das Abbrechen ganzer Brocken können wir aber nicht beobachten. Irgendwann drängt die Zeit, wir müssen zurück zum Schiff – man hätte noch stundenlang hier bleiben können. Leicht angefröstelt gehen wir also an Bord, denn da wartet schon ein Bad im sprudelnden Jacuzzi auf uns, spätestens ein kurzer Saunagang bringt alles wieder auf angenehme Temperaturen.
Schließlich steht heute der Abschiedsabend an. Nach dem Abendessen gibt es u.a. eine kleine Versteigerung: eine schön gestaltete Übersichtskarte von Spitzbergen, eine bis jetzt am Schiff befindliche Hurtigruten-Flagge, zwei ausgewählte Fotos des Bordfotografen und eine am Vortag kaputt gegangene Zodiac-Schraube haben jeweils neue Besitzer gesucht… und gefunden. Der ganz ordentliche Erlös für die ungewöhnlichen Andenken fließt einer Umweltschutz-Stiftung zu, keine schlechte Idee, wie wir finden.
Ein Rückblick aller Mitglieder des Expeditionsteams auf die Ereignisse der gemeinsamen Reise sowie eine Foto-Slideshow mit den schönsten Bildern des Bordfotografen runden diesen bunten Abend ab.