Kiwi (nicht die aus Italien!)

Nachts hat es angefangen, ein wenig zu regnen, es ist kühler geworden (nur noch 15 Grad). Wir haben schnell unsere Sachen gepackt und reisen heute weiter Richtung Wanaka. Unterwegs zeigt der Himmel fast alle Schattierungen, für kurze Zeit ist es sogar neblig. 

Plötzlich gibt es einen kleinen Stau, denn eine Schafherde wird über die Fahrbahn getrieben und zu einer anderen Weide geführt.

Ungefähr auf der halben Strecke liegt Queenstown, das sich somit als Zwischenstopp anbietet. Die Stadt ist fast schon ein kleiner Kulturschock für uns, sooo viel Hektik und Verkehr 😳! 

Wir stellen das Auto in einem schattigen Edelparkhaus ab, das dafür auch umgerechnet 3 €/Std. kostet 😏. Gleich nebenan ist der Kiwi Park, der sowohl Tierpark ist als auch Aufzuchtstation verschiedener bedrohter Tierarten Neuseelands. Dazu gehören etwa die Brückenechse (Tuatara) oder natürlich der flugunfähige Kiwi – den wollten wir doch unbedingt einmal live erleben! Zunächst werden verschiedene Arten im Rahmen einer kleinen Tiershow präsentiert.

Dort bekommen wir auch ein „Ansichtsexemplar“ eines der größten Feinde des Kiwi gezeigt, ein Fuchskusu (Possum). Diese sehr gefräßigen Beuteltiere wurden im späten 19. Jhd. wegen ihrer Pelze in Neuseeland eingeführt. Ohne natürliche Feinde vermehrten sich die Tiere prächtig, der Bestand wird inzwischen auf über 70 Millionen geschätzt. Man versucht, der schieren Masse insofern Herr zu werden, dass sie bejagt werden, wo immer es möglich ist. Unterwegs haben wir schon öfter Hinweisschilder gesehen, auf denen man um Meldung bittet, wenn Possums gesichtet wurden. Inzwischen wird einTeil der dabei gewonnenen Pelze zusammen mit Merinowolle versponnen und zu sehr warmen Strickwaren verarbeitet.

Derweil gehen wir ins dunkle Kiwihaus zur Beobachtung der ausschließlich nachtaktivenTiere. Drei Exemplare können sich frei in ihren jeweiligen Gehegen bewegen – was sie auch recht intensiv tun und emsig auf Futtersuche herumstapfen. Nachdem unsere Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben, macht das Beobachten dieser witzigen Zeitgenossen richtig Spaß! Leider dürfen keinerlei Bilder gemacht werden🙁, da Kiwis wohl extrem empfindlich auf Störung durch Licht-, aber auch Schallquellen reagieren. Dennoch ein tolles Erlebnis für uns!

In einem anderen Gehege sehen wir noch diese kleine Eulenart, den Neuseeland-Kuckuckskauz (Ruru), der nur hier vorkommt.

Auf der Weiterfahrt halten wir noch an einer Kuriosität im Cardrona Valley: dem Bra-Fence, zu deutsch „BH -Zaun“. Aus der anfänglich lange und heiß umstrittenen Auf(und Ab-)hängung von Büstenhaltern an einem Viehzaun wurde in den letzten Jahren immer mehr eine Sammelaktion mit Spendencharakter für eine Organisation der Brustkrebshilfe.

In Wanaka bleiben wir nur eine Nacht, dann geht es weiter zur Westküste.

Karte

3 Antworten auf „Kiwi (nicht die aus Italien!)“

  1. Erinnerungen an Wanaka: Campingplatz direkt am See-eine tolle Kneipe mit einem coolen Typen (mit Taschenmesser am Gürtel) :-)-die beste Gemüse-Wokpfanne meines Lebens-Miles Davis Musik! Seufz… Schade, dass ihr nur eine Nacht bleibt.
    Ich empfehle euch einen Abstecher zum Lindis Pass auf dem Weg zur Westküste.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*