Kiwi bei Tag

Gestern hat die nette Rezeptionistin uns den Tipp gegeben, dass wir uns in der Nähe den Tawharanui-Regionalpark anschauen könnten. Gesagt, getan, wir fahren also hin. Es handelt sich um Teile eines ehemaligen Farmgeländes, die eine komplette Halbinsel umfassen. Die öffentliche Verwaltung kaufte 1973 Land auf, um es zum Regionalpark zu machen und Besuchern kostenfrei Zutritt zu ermöglichen. Wichtigster Schritt war sicherlich in 2004 die Errichtung eines 2,5 km langen Zauns, der vor eingeschleppten Raubtieren (Possums, Wiesel, Marder, Ratten etc.) Schutz bietet. Somit wurde ermöglicht, dass eine Reihe seltener/bedrohter Vogelarten sich hier wieder sicher fühlen kann.

Wir sind nicht die einzigen Besucher bei dem strahlenden Wetter heute morgen, aber schon nach wenigen hundert Metern sind wir nahezu alleine unterwegs. Es wird eine aussichtsreiche Wanderung durch bildschöne Landschaft, offene Grashügel, lockere Buschwälder, im Hintergrund Bilderbuchstrände.

Die Zeit verfliegt nur so, denn wir können ständig andere Vogelarten entdecken: Australpurpurhühner, Wachteln, Maorihonigfresser, Fächerschwanz,  Nordinselschnäpper, Götzenliest (gehört zu den Eisvögeln), sowie ein Babyexemplar eines Skinks (Echse)…

Die absolute Krönung ist jedoch ein Brauner Nordinsel-Kiwi, den wir von weitem bei der Futtersuche beobachten können, live und in Farbe… zuerst können wir unseren Augen nicht trauen, schließlich haben wir gelernt, dass sie normalerweise nur nachtaktiv sind. Aber dann sind alle Anzeichen doch eindeutig, die Fotos ebenfalls. Später kommen wir zufällig mit einem britischen Vogelfreund ins Gespräch, der genauso von einem Exemplar berichtet, das er kurz zuvor gesehen hat. 

Diese Unterart gibt es nur auf der Nordinsel, es gibt davon wohl um die 30.000 Exemplare, Tendenz rückläufig. Jedenfalls ein tolles Erlebnis, so ein seltenes Tier frei in seinem Lebensraum entdeckt zu haben!

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