Kaiserwetter am Tongariro

Diesen Morgen weht nur ein ganz schwacher Wind, der See liegt fast spiegelglatt da, nur eine kleine Wolke ist am Tongarirogipfel zu erkennen. Dabei ist es bei uns am Seeufer aber richtig frisch, die Frühtemperaturen liegen nur knapp über dem Nullpunkt – der See ist offensichtlich wärmer!

Bei DEM Wetter wollen wir natürlich unbedingt zum Nationalpark. Das berühmte Tongariro Alpine Crossing gehört zu den Great Walks in Neuseeland. Es handelt sich dabei um eine Streckenwanderung von gut 20 km Länge und etwa 900 Höhenmetern. Sie liegt mitten im Nationalpark und führt über einen Sattel zwischen Mt. Ngauruhoe (2287m) und Mt. Tongariro (1967m). Das Klima ist dort oben sehr rau, oft ist es eiskalt, neblig und stürmisch mit schnellen Wetterwechseln, der Untergrund geröllig und steil. 

Die große Beliebtheit des Tracks zeigt sich auch darin, dass am Startpunkt zwei Busspuren eingerichtet sind, unterwegs gibt es sogar (einfache) Toiletten und man muss sich (kostenlos) Online registrieren, damit die Nationalparkverwaltung einen Überblick über die Massen behält. An der Natur geht das alles natürlich auch nicht ganz spurlos vorbei. 

Aktuell besteht bei den an beiden Endpunkten der Strecke befindlichen Parkplätzen eine strikte Zeitbegrenzung für‘s Parken von max. 4 Stunden. Wer also das komplette Crossing machen möchte (und somit garantiert mehr als 4 Std. brauchen wird), muss einen Shuttleservice im Voraus buchen. Das sollte demnach bei der Planung mit berücksichtigt werden, was die Sache nicht einfacher macht. 

Wir haben uns schon lange vorher Gedanken gemacht, ob wir diese Wanderung machen sollen inklusive ihrer Vorbereitung oder nicht. Letztlich entschieden hat es unsere Tagesform. Aufgrund der einen oder anderen körperlichen Unzulänglichkeiten (der eine hat Rücken, die andere hat Knie…🥴) sind wir trotz des Kaiserwetters nur zwei kleinere Strecken gelaufen, einmal vom Mangatepopo-Parkplatz zu den Soda Springs, dann noch ein Stück vom Lower Taranaki Falls Track ab Whakapapa Village. 

So hatten wir jedenfalls genug „Auslauf“ und zumindest einige sehr schöne Ausblicke auf die verschiedenen Krater des Tongarirokomplexes (letzte Eruption in 2012), aber halt auf die gemütliche Art. Außerdem hatten wir freie Sicht auf den Mount Egmont/Taranaki im äußersten Westen, mit gut 2500 m Höhe ebenfalls in der Liga der höchsten Vulkane des Landes.

Nachtrag zu gestern: um ein Haar wären gar keine Bilder dazu veröffentlicht worden, denn die beschwerliche Prozedur des Hochladens hat eine gefühlte Ewigkeit in Anspruch genommen… die Internetverbindung am Standort ist lausig!!

Karte

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