Morgens heißt es mal wieder Koffer packen, wir wollen in die Marlborough Sounds. Wir verlassen Motueka nach Südosten und passieren erstmal einige Lagunen. Dann durchqueren wir Nelson und schaffen uns auf dem SH6 das Whangamoa Valley hoch, um die Hügelkette der Bryant Range zu überqueren. Die Landschaft dort wirkt fast, als wäre man irgendwo im Schwarzwald unterwegs. Die meisten Kuppen sind mit Nadelwald bedeckt, offenbar nahezu ausschließlich Pinien. Leider sind es reine Monokulturen und Wirtschaftswälder, viele Hügel sind „abgeerntet“ und ratzekahl… sieht ziemlich hässlich aus. Welch krasser Gegensatz zu den bislang so üppigen Regenwäldern!




Weiter geht’s recht zügig bis Havelock, dort verlassen wir den State Highway und wechseln auf den Queen Charlotte Drive. Gleich zu Anfang halten wir an einem Lookout, der einen schönen Blick auf Havelock bietet. Kurz darauf öffnet sich die Aussicht auf den Mahau Sound.

Bei den Sounds im Norden der Südinsel Neuseelands handelt es sich um geflutete Flusstäler, nachdem die Landmasse sich abgesenkt hat. Sie sind V-förmig und schmal, im Unterschied zu Fjorden, die durch Gletschereis ausgehobelt wurden und damit U-förmig und breit sind.



Die schmale Küstenstraße ist zwar deutlich kürzer als der Highway nach Picton, aber wesentlich langsamer zu befahren. Kein Wunder, denn die Strecke ist extrem kurvig. Gottlob herrscht nur wenig Verkehr, sodass wir viel schauen können 🫠 und trotzdem gut vorankommen. Das ist für uns heute besonders wichtig, da wir pünktlich am Hafen von Picton sein müssen, um das Wassertaxi zum nächsten Quartier zu erreichen.
Picton ist ein kleines Städtchen mit weniger als 3.000 Einwohnern, aber einem wichtigen Hafen. Zum einen wird hier ein Großteil des Holzes verladen, das wir zuvor gesehen haben. Zum anderen versorgen mehrere Betreiber von Wassertaxis die Umgebung, und die großen Fähren stellen die Verbindung zur Nordinsel nach Wellington her.
Wir haben superviel Glück und ergattern einen kostenlosen UND legalen Parkplatz nahe der Anlegestelle (bestätigt uns sogar eine Politesse und gratuliert uns). Das Gepäck geben wir ab, nachdem wir uns bei der Bootslinie angemeldet haben. Es bleibt genug Zeit für ein Mittagspäuschen unter den Palmen am Hafen, richtig idyllisch.
Dann besteigen wir mit sage und schreibe zwei anderen Passagieren und unserem Skipper ein kleines Motorboot… sehr familiär! Knapp 20 Minuten später steigen wir auf der anderen Seite des Queen Charlotte Sounds aus und sind bald am neuen Ziel angekommen.
Bei dem herrlichen Wetter beschließen wir, uns gleich noch für eine Kayakfahrt anzumelden. Prompt klappt es, und wir schippern eine Runde auf dem Wasser an den dicht bewaldeten Ufern entlang. Das Wasser ist ruhig, ein angenehmes Lüftchen geht, alles sehr friedlich – fast wie Urlaub!😜
Es hat lediglich einen kleinen Kollateralschaden gegeben: einer meiner Aldischlappen hat das Zeitliche gesegnet und musste mittels Paketklebeband notoperiert werden…🤕









Ohje, müsst ihr jetzt die Reise abbrechen – nur mit getappten Schlappen zu reisen ist ja ganz schön schwierig :-(.
Eure derzeitige Unterkunft (habs gegoogelt) sieht ja mega aus. Die Marlboroughs haben wir damals nur von der Fähre ausgesehen. So als armer Camperreisender kann man sich das nicht leisten.