Der knapp 30.000 Einwohner zählende Ort Gisborne ist die östlichste Stadt des Landes, sie liegt auf dem 178. Breitengrad. Opernfans dürfte interessieren, dass Kiri Te Kanawa hier geboren wurde (1944). Eine Sehenswürdigkeit steht am Rand des Holzhafens, das sowohl der Landnahme durch die Maori aus Polynesien gedenkt als auch der durch James Cook als Europäer. In beiden Fällen war die angrenzende Bay of Plenty der Ort der ersten Anlandung.

Auf uns wirkt das Ensemble an dieser Stelle etwas deplatziert und lieblos zusammengewürfelt, unmittelbar daneben donnern die voll beladenen Holzlaster vorbei, ein Teil ist aus Sicherheitsgründen abgesperrt… was soll der Besucher damit anfangen?


Wir machen uns bald auf den Weg nach Norden auf dem SH35, um in den kommenden zwei Tagen die östliche Halbinsel Eastland zu umrunden. Die Region ist sehr abgeschieden, was wir auch auf der Strecke erleben. Oft begegnen wir Holzlastern, ansonsten fahren wir fast den ganzen Tag über allein. Touristen wie wir sind offensichtlich die absolute Ausnahme.
Bei Tolaga Bay schauen wir uns ein merkwürdiges Relikt aus vergangenen Tagen an: eine Seebrücke, die 600 m weit ins türkisfarbene Meer hinausragt. Um 1930 fertiggestellt wurde sie rund 30 Jahre lang zum Verladen von Holz und Wolle genutzt, danach aber war der Transport auf dem Landweg zum nächsten Hafen in Gisborne erschwinglicher. Das skurrile Objekt verfiel, wurde zwischenzeitlich renoviert, konnte aber den zersetzenden Kräften des Salzwassers nicht entkommen und ist jetzt etwa zur Hälfte abgesperrt. Angesichts der vielen Flickstellen möchte man auch wirklich nicht weiter gehen!



Die Straße führt weiter durch das hügelige Hinterland mit seinen großen Schaf- und Rinderherden. Naturnahe Wälder sieht man selten, meist sind es lockere Baumgruppen, große Weidenbäume in den Flussauen oder aber dicht gepflanzte Monokulturen aus Pinien. Es gibt nur wenige kleine Ortschaften unterwegs, die Häuser sehen meistens sehr einfach, wenn nicht gar ärmlich aus, reich ist hier wohl niemand.

Außerdem fahren wir durch sehr viele Straßenbaustellen, die Fahrbahn muss immer wieder repariert werden. Der Untergrund scheint sehr instabil zu sein, denn auch außerhalb der Baustellen ist die Straße sehr „bumpy“, immer wieder muss man hart bremsen, um nicht aufzusetzen in irgendeiner Welle oder einem tiefen Schlagloch. Wir werden den Eindruck nicht los, das Ende der Welt erreicht zu haben und bald von der Tellerkante zu fallen 😉.





Hier lässt man im lokalen Supermarkt (der eigentlich nur ein Tante-Emma-Laden ist) die schmutzigen Schuhe draußen stehen – eine Kundin beobachten wir dabei, wie sie tatsächlich auf Socken ihre Einkäufe erledigt, um draußen wieder in ihre Lehmstiefel zu steigen… gut erzogen!
In Tikitiki schauen wir uns eine kleine Kirche an, deren Besonderheit die vielen Schnitzereien und Bildelemente der Maori sind – wirklich außergewöhnlich.




Etwas weiter in Te Araroa steht ein Prachtexemplar eines Baumes. Es ist ein New Zealand Christmas Tree (auch „Eisenholzbaum“), der mit seinem Alter von angeblich 600 Jahren der älteste seiner Art in Neuseeland ist.



Dann ist unsere heutige Unterkunft in Hicks Bay erreicht – allerdings wohl auch der qualitative Tiefpunkt der Reise. Der Standard ist sehr einfach, was nicht weiter schlimm wäre, nur sauber sollte es schon sein… Des Weiteren begrüßen uns kurz nach der Ankunft gleich drei Katzen. Aber so viel Auswahl haben wir vor Ort nicht, und morgen geht es ja auch weiter.



Sehr beeindruckende Foto von den Schnitzereien und der Uralte Baum ,wunderschön ,die Kätzchen sie sehr gechillt aus.
So eine buckel Piste fahre ich manchmal zu dodenhof , Streckenweise ist dort nur noch
30 km erlaubt, weil man sonst ein kaputtes Auto hätte🫣
Denn fahrt schön vorsichtig und passt auf euch auf🥰
Berichtigung:
„das Kätzchen sieht“
So ist es besser😉