Da wir morgens schon sehr früh wach sind, kommen wir auch früh „auf die Piste“. Bei einem kurzen Einkaufsstopp in Kerikeri bekommt man den Eindruck, dass das ein wider Erwarten netter Ort ist mit guter Infrastruktur und wenig touristisch.
Heutiges Etappenziel ist Omapere, was schon an der Westseite des Far North District liegt. Somit haben wir unterwegs auch kurz hinter Cable Bay den nördlichsten Punkt unserer Reise überschritten. Leider haben wir eine gefühlte Ewigkeit in einer Kolonne hinter einem Spezialtransporter mit Überlänge verbringen müssen – dementsprechend waren wir heilfroh, ihn endlich gefahrlos überholen zu können. Der ein oder andere Abstecher zu den letzten Buchten der Ostseite wurde somit zum Streichposten 😕… nun ja, Meer gibt es ja vielleicht auch noch anderswo.
Zur äußersten Nordspitze der Nordinsel, Cape Reinga, zu fahren, ist uns zu weit. Wir wollen aber wenigstens einen kleinen Eindruck vom Ninety Mile Beach bekommen und fahren deshalb nach Waipapakauri Beach. Der kleine Weiler besteht ausschließlich aus bescheidenen Holzhäusern, die meisten davon sind wohl Ferienhäuschen, Läden gibt es keine. Dafür aber jede Menge Strand, Richtung Norden sind es knapp 140 km, nahtlos!

Die Brandung ist kräftig, entsprechend viel feiner Sprühnebel ist in der Luft. In diesem Ort ist eine Zufahrt zum Strand, der hier ganz legal befahren werden darf. Entsprechende Anbieter gibt es, die Touristen mit großen Bussen ewig weit über den flachen Sand karren, nur so zum Spaß… nun, wenn’s denn unbedingt sein muss. Zumindest stört man damit keine Badegäste, denen würden die hohen Wellen eh nicht gut bekommen.



Für unsere Mittagspause haben wir uns ein schattiges Plätzchen in Ahipara gesucht. Nach einer kleinen Strandbesichtigung (hier ist praktisch der Anfang des Ninety Mile Beach), haben wir Hunger, packen unser Picknick aus – 😫 – und müssen feststellen, dass wir unsere leckeren Sandwiches im letzten Quartier vergessen haben! Eine Notration an Crackern und Müsliriegeln hilft aber über den größten Hunger hinweg.





Die folgende Strecke durch‘s Landesinnere ist landschaftlich wirklich reizvoll, allerdings hat die Straße häufig übelste Fahrbahnschäden in Form von Wellen und Dellen, die das Auto fast aufsetzen lassen. Auch sieht man öfters Hügel, die entweder mit Kiefermonokulturen bedeckt sind oder frisch gerodet oder gerade rekultiviert sind, natürlich wieder mit Kiefermonokulturen… Wald ist in diesem Land entweder superschön und urwüchsig oder superhässlich und steril.





Eine Fährüberfahrt inklusive Auto ist heute auch im Programm, bei Rawene queren wir den Hokianga Harbour. Rawene hat zwar nur etwa 500 Einwohner, aber eine Tankstelle, einen Supermarkt, eine Schlosserwerkstatt, zwei Cafés, einen Schnellimbiss UND eine Fähre!




Angekommen in Omapere fällt sofort die große Dünenlandschaft auf der gegenüberliegenden Seite des Hokianga auf. Auf einem hölzernen Pier stehen einige Angler, die offenbar recht erfolgreich sind. Zum Abend gibt es nochmal einen schönen Sonnenuntergang…




Ich beneide euch😉.
Tolle Reise