Die morgendliche Einpackroutine ist schnell erledigt, denn die Reise geht wieder weiter. Die Wolken verdichten sich, bei unserem ersten Zwischenstopp regnet es ganz leicht. Dieser Halt ist Tirau und seinen lustigen Wellblechfiguren gewidmet. Das kleine Kaff (nach eigenen Angaben die Wellblechhaupstadt der Welt), von Abwanderung und Geschäftsaufgaben geplagt, wurde von einem findigen Geschäftsmann Anfang der 1990er Jahre durch die Einrichtung eines Antiquitätenladens aufgewertet. Andere taten es ihm nach, und kurz darauf ließ sich auch noch ein Wollgeschäft hier nieder. Dessen Betreiber wiederum hatte die Vorstellung, sein Verkaufsgebäude in Schafsform umzubauen. Anwohner griffen die Idee auf, so entstand ein passendes Infocenter in Form eines Hundes sowie weitere Geschäftsschilder mit bunten Wellblechdarstellungen. Sogar die Kirche hat ihren „Hirten“ in Blechform zu Hund und Schafen gestellt.









Inzwischen ist der Ort vielen einen Stopp wert, sei es aufgrund der witzigen Architektur, sei es zum Shoppen und für einen Kaffee.
(Nach Gore ist das übrigens die zweite „…hauptstadt der Welt“, durch die wir kommen.)
Nur wenige Kilometer entfernt liegt Matamata, das mit der Verfilmung von Tolkiens „Herr der Ringe“ berühmt wurde. Regisseur Peter Jackson fand hier die idyllische Umgebung für das von den Hobbits bewohnte Auenland. In der Nähe des Städtchens wurden Ende 1999 in kurzer Zeit insgesamt 44 Hobbithäuser angelegt, in drei Monaten waren die Dreharbeiten darin abgeschlossen. Fast hätte man danach diese Filmkulisse abgerissen, was im letzten Moment aber verhindert werden konnte. Inzwischen ist es eine der wichtigsten Touristenattraktionen im ganzen Land. Uns reicht aber schon das thematisch angepasste Gebäude der Touristeninformation, eine Führung durch‘s Hobbitland braucht es nun doch nicht sein.


Nächster Punkt auf der Strecke ist die Goldmine von Waihi, quasi mitten im Dorf gelegen. Die Mine wurde 1882 eröffnet, als Gold und Silber im Gestein gefunden wurden. Für einige Jahrzehnte konnte sie mit Erfolg als Untertagebau betrieben werden, bis um 1950 der zusammengebrochene Goldpreis zur Stilllegung führte. Rund 30 Jahre später machte die inzwischen rasant gestiegene Nachfrage auf dem Goldmarkt den Betrieb als Tagebau wieder lukrativ. Als wir heute am Rand des abgezäunten Werksgeländes stehen, schauen wir in ein knapp 120 m tiefes Loch, von dessen Grund Maschinengeräusche nach oben dringen…



Nach einer Mittagspause am Strand von Whangamata machen wir uns langsam weiter auf Richtung Norden.

Das Örtchen Tairua liegt an einer tief ins Hinterland reichenden Flussmündung. Der Reiseführer hat uns einen schönen Aussichtspunkt auf einem kleinen Vulkanstumpf in der Nähe empfohlen. Allerdings will dessen tolle Aussicht hart erkämpft werden: die einzig erlaubte Parkmöglichkeit ist ein Stück unterhalb auf 80 m Höhe, der Ausguck 130 m und viele Stufen weiter oben 🥵. Gelohnt hat sich‘s aber, finden wir!



Was ihr doch für Kuriositäten, auf eurer Reise zu sehen bekommt.
Klasse ,bin fasziniert und begeistert .