Bay of Plenty 

Wir brechen früh auf und fahren auf dem SH35 weiter nach Westen. Recht schnell ändert sich das Bild, als wir Hicks Bay hinter uns gelassen haben: wo vorher noch menschlich genutzte Flächen vorherrschten, sind nun wieder mehr dicht zugewachsene und abwechslungsreiche Waldstücke zu sehen. 

Dann kommen wir an der Bay of Plenty an, die mit vielen flachen Buchten und strahlend blauem Wasser lockt. Einer von uns kann der Versuchung nicht widerstehen und muss am nächstbesten Strand baden gehen. Schön ist‘s, sagt er… aber frisch!

Die schneeweiße Raukokore Anglican Church von 1894 steht einsam und allein am Ufer, sehr pittoresk! Am felsigen Strand liegen eine Menge großer Schneckenhäuser herum, kleine Abalonemuscheln und verschiedene Algen. 

In der Ferne kann man White Island gut erkennen, die einzige vulkanisch aktive Insel Neuseelands, ca. 3 Quadratkilometer groß, etwa 300 m ragen über die Wasseroberfläche. Lange war sie nur leicht aktiv, der viele Schwefel an der Oberfläche wurde einige Jahrzehnte lang abgebaut. Für viele Wissenschaftler und Touristen jahrelang ein beliebtes Ziel, änderte sich das schlagartig am 9.12.2019, denn bei einer heftigen Explosion kamen 22 Menschen ums Leben. Seitdem ist das Betreten der Insel strikt verboten, Ausflügler dürfen nur noch per Boot in die Nähe oder über die Luft. 

Kurz hinter Opotiki biegen wir ab, um einen besonderen Baumveteranen zu sehen. Die geschätzt 2.000(!) Jahre alte Pflanze, ein Puriribaum, wurde vor etwa 100 Jahren entdeckt und unter Schutz gestellt. Man fand heraus, dass für die Maori dieser Baum heilig ist und eine sehr spezielle Bedeutung hat. Die Hohlräume des Stammes dienten zur Bestattung der knöchernen Überreste Verstorbener. Ein lokales Gremium sorgte dafür, dass das Gelände um den Bestattungsbaum aufgekauft und mit einem ganzen Wald verschiedener endemischer Pflanzen ausgestattet und öffentlich zugänglich gemacht wurde, die Hukutaia Domain. In jedem Fall sehen wir einen vielgestaltigen Stamm mit reich verzweigten Ästen mitten in einem dichten, urwaldartigen Bewuchs, schattig und mit vielen Vogelstimmen, eine sehr mystische Atmosphäre – wie in einem Zeitsprung.

Kurz bevor wir Whakatane erreichen, fahren wir noch auf einen Aussichtspunkt mit einem tollen Blick über den Ort und die Mündung des Whakatane River. Ein kurzer Spaziergang durch das lebhafte Städtchen bildet den Abschluss des heutigen Tages.

Karte

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