Es ist mal wieder Zeit, die Koffer zu packen und weiterzureisen: es geht heute über die SH5 und 2 nach Gisborne. Dabei legen wir einen ersten Stopp in Napier ein und machen einen Spaziergang.
An der Marine Parade entdecken wir einen Sonntagsmarkt, auf dem alles mögliche feilgeboten wird. Man kann sich mitten auf dem Grünstreifen einen Herrenhaarschnitt verpassen lassen, lokal produziertes Gemüse erstehen, durch Klamotten oder Trödel stöbern oder sich einfach in einer der kleinen Garküchen etwas zu beißen holen. Uns fällt auf, dass wir hier offenbar zur absoluten Minderheit der Weißhäutigen gehören… und der Normalgewichtigen…
Ein kurzer Bummel durch die Innenstadt bestätigt uns, dass Napier durchaus sehenswert ist wegen seiner auffallend vielen Art Déco-Fassaden. Im strahlenden Sonnenlicht sieht das einmal mehr richtig gut aus!




Die Erklärung dafür ist, dass am 03.02.1931 ein schweres Erdbeben große Teile der Stadt zerstört hat. Das Epizentrum war nur 20 km nördlich, die Verwerfungen haben viele Menschenleben gefordert. Mit massiven Finanzierungshilfen des Staates wurde versucht, der sich ohnehin schon abzeichnenden Rezession entgegenzuwirken. Das Rekonstruktionskomitee und städtische Architekten einigten sich schließlich auf einen Wiederaufbau der Stadt Napier nach einheitlichem Konzept, ähnlich wie bereits in der ebenfalls nach Erdbebenschäden wiederaufgebauten Stadt Santa Barbara in Kalifornien. Somit wurde ein regelrechter Bauboom ausgelöst und von 1931-1935 entstanden die meisten Neubauten, entsprechend dem Zeitgeschmack im Stile des Art Déco.





Nach einigen heftigen Regenschauern und einer Kaffeepause in Wairoa (das nicht sehr einladend auf uns gewirkt hat) landen wir schließlich in Gisborne. Am Strand tobt ein heftiger Wind, das türkisblaue Meer ist aufgequirlt, was die begeisterten Surfer aber nicht zurückhält. Hier steht eine Statue zum Gedenken an „Young Nick“, den Schiffsjungen, der als erstes vom Mast aus Land gesehen hat. Ein Stück weiter ist auch seinem Kapitän James Cook, der 1769 als erster Europäer in Gisborne an Land ging, eine Bronzefigur gewidmet.



Vom nahegelegenen Titirangi, einem kleinen Hügel, hat man einen guten Blick über die Stadt.






