Lilly Pilly Gully

Eine Feststellung mal vorab: unser derzeitiger Standort sollte wohl besser Froster heißen statt Foster! Es ist nämlich heute saumäßig kalt für unsere Verhältnisse, die wir doch von Neuseeland Kurze-Hosen-Wetter und mindestens 20 Grad gewöhnt sind. Die Wettervorhersage kündigt für diesen Tag 13 Grad im Maximum an, den kräftigen Wind nicht mitgerechnet 🥶. Also zerren wir die wärmsten Klamotten aus dem Koffer und packen uns ein, so gut es geht.

Wir fahren nochmal in den Wilsons Promontory Park, heute haben wir den ganzen Tag Zeit dafür. Und in der Morgensonne sieht die Landschaft einfach wunderschön aus.

Den Weg nach Tidal River kennen wir ja schon vom Vortag, nun laufen wir von dort einfach weiter bis zum Strand. Unterwegs kommen wir an einigen Rosakakadus vorbei, Mähnenenten und einem badenden Pennantsittich. 

Die Brandung in der Norman Bay ist heftig, die Flut ist vorbei, das Wasser läuft allmählich ab. Als dann noch die Sonne durchkommt, kommen wir kaum raus aus dem Fotografieren. Eine Gruppe Seeschwalben sitzt im flachen Wasser und putzt sich. Im Hintergrund leuchten orangerote Flechten auf den Granitfelsen. Seitlich mündet der Tidal River in die Bucht, man kann ein wenig die Flussmündung aufwärts laufen. Und: hier ist der südlichste Punkt unserer Australienreise, wir befinden uns auf dem 39. Grad südlicher Breite.

Leider ist der schöne Sonnenschein bald vorbei, was gefühlte 5 Grad weniger bedeutet… also ziehen wir uns zurück in den kleinen Ort und beobachten dort nach einem Regenschauer noch ein bisschen die Regenbogenloris.

Nach der Mittagspause laufen wir einen Track mit dem herrlichen Namen Lilly Pilly Gully, der uns durch ein Stück gemäßigten Regenwald führt. Der lustige Name steht für eine bestimmte Pflanze, die Lilly Pilly, die bevorzugt hier an diesem Bachlauf (= Gully) wächst. Außerdem typisch sind hier die dekorativen Grasbäume und natürlich jede Menge Eukalyptusbäume, es duftet herrlich danach.

Immer wieder gibt es schöne Vögel zu sehen, wie Gelbschwanz-Rabenkakadus oder die kleinen Goldbauchschnäpper, die sich fast vor die Kamera drängeln…

Bei einem letzten Stopp am Cotters Lake Track laufen wir nochmal vor bis zum Meer, dann verlassen wir diesen Nationalpark.