Koalas und Kookaburras

Vom Betreiber unserer Unterkunft haben wir einen prima Tipp bekommen, wo man ganz in der Nähe Koalas beobachten kann. Die Stelle ist nur wenige Kilometer entfernt am Rand der nächsten Siedlung, es ist ein Stück der alten Trasse des Ocean Highways. Wir brauchen einen Moment, um eine geeignete Parkmöglichkeit für‘s Auto zu finden, dann gehen wir langsam und ruhig, immer den Kopf im Nacken, entlang der Straße. Rechts und links stehen viele große Eukalyptusbäume… und tatsächlich, keine 5 Minuten, und wir entdecken einen dicklichen, runden Fellklumpen ziemlich weit oben im Baum! 

Dann geht es uns wie beim Pilzesammeln: erst weiß man gar nicht, wie man anfangen soll, hat man aber den Ersten entdeckt, sieht man immer mehr. Der eine oder andere Bursche da oben fühlt sich scheinbar in seiner Siesta gestört, beobachtet uns kurz, dreht sich dann aber rasch weg, um weiter zu schlafen. Bedroht oder erschreckt fühlt sich offenbar keines der Tiere. Am Ende sind es 9 oder 10 Exemplare, die wir entdecken können (irgendwann sind wir mit dem Zählen durcheinander gekommen), das hätten wir nie für möglich gehalten!

Eine andere Empfehlung ist die, Maits Rest zu besuchen. Dabei handelt es sich um einen Bohlenweg durch ein Stück naturbelassenen Regenwaldes hier im Otway Nationalpark mit vielen Farnen, Moosen, Pilzen und riesigen Eukalyptusbäumen. Die Bäume werden bis zu 100 m hoch und können 300 Jahre alt werden – wenn man sie denn lässt. Als wir hindurchlaufen, trieft und tropft noch alles nach einem kurzen Regenschauer. Und wir sind froh, dass wir uns warm angezogen haben, denn es ist richtig kühl in diesem Regenwald!

Weiter geht es danach bis zum Cape Otway mit einem Leuchtturm von 1848 auf der Spitze. Die steile Felsküste ist berüchtigt und hat schon für manches Schiff das Ende bedeutet. Den Leuchtturm und das Gelände drumherum, das nur kostenpflichtig zu erkunden ist, lassen wir erstmal links liegen. Uns ist heute nach etwas mehr Bewegung und so laufen wir ein Stück vom Great Ocean Walk, einer Streckenwanderung entlang der Küste.

Die Sonne scheint, die Landschaft der Küstenheide ist schön, und den Leuchtturm sehen wir dann auch zumindest von weitem. An einem versteckt gelegenen Aussichtspunkt machen wir unser Mittagspicknick und schauen fasziniert auf die Brandung.

Später am Nachmittag erkunden wir nahe Apollo Bay zwei kleine Stichstraßen, die weg vom Meer ins Hinterland führen, die Barham River Road und die Wild Dog Road. Beide Straßen sind sehr ruhig und führen nur an wenigen, versteckt gelegenen Häusern vorbei. Dafür ist die Landschaft wunderschön, einmal Wald entlang eines Flüsschens, einmal offene Hügel mit Wiesen und etwas Landwirtschaft.

An mehreren Stellen entdecken wir einen speziellen, sehr typischen Vogel für Australien, den Kookaburra. Der deutsche Name ist Jägerliest oder auch Lachender Hans (wegen seiner charakteristischen Stimme), er ist einer der größten Eisvögel, gut über 40 cm groß. Die Australier schätzen diesen Vogel in ihrer Nachbarschaft, denn er ernährt sich gerne von Mäusen, Ratten oder Schlangen. Von uns lässt er sich jedenfalls kaum stören, wir können ihn in aller Ruhe fotografieren.

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir einen netten Aussichtspunkt oberhalb von Apollo Bay, den Marriners Lookout. Eine sehr steile Straße führt hoch, das letzte Stück ist reiner Fußweg. Eine ganze Horde von chinesischen Touristen hat die gleiche Idee wie wir, sodass wir nur kurze Zeit den schönen Ausblick genießen können.

Der krönende Abschluss dieses schönen Tages ist unser Abendessen, das wir uns bei der örtlichen Fischereikooperative holen: eine gemischte Seafoodplatte und einmal gegrillten Schwertfisch – frisch, lecker und für schmales Geld!

Info für Elke & Thomas: der Hummer kostet zur Zeit 130 AU$.