Unser erstes Ziel an diesem Tag ist der seit dem 19. Jahrhundert bestehende Queen Victoria Market, DER große Markt in Melbourne und einer der größten der Südhalbkugel. Das etwa 70.000 Quadratmeter große Gelände ist mittlerweile dicht umrahmt von den Wolkenkratzern des zentralen Geschäftsviertels.

Als wir gegen halb 9 dort eintreffen, ist es noch relativ ruhig auf dem Obst- und Gemüsemarkt. Alles ist sehr appetitlich hergerichtet, die Waren sehen wunderschön aus.



In einem benachbarten Teil werden Non-Food-Artikel wie Lederwaren, Textilien, Kunsthandwerk oder Andenken verkauft. Uns zieht es aber in eine große Halle nebenan, den Fleisch- und Fischmarkt. Die hier ausgestellten Produkte sind äußerst sauber präsentiert und von höchster Qualität.




Wiederum angrenzend schlendern wir dann durch den Feinkostteil, wo wir schier im Kinnwasser ertrinken… Spezialitäten aus allen möglichen Ländern, eine leckerer als die andere, unglaublich!





Da es aber einfach noch zu früh ist für ein Mittagessen, beschließen wir, uns mit Unterstützung der kostenlosen Tramlinien zum ehemaligen Hafenviertel, den Docklands, bringen zu lassen. Wir haben ja vor kurzem erst gesehen, wie das in Auckland ausgesehen hat… und hier? Eine herbe Enttäuschung: lächerlich wenige Yachten, dafür eine Menge hochpreisiger Luxusimmobilien und eine Uferpromenade, die steril und leblos wirkt! Das Ganze hat einfach überhaupt kein Flair, keinen Funken maritimes Leben.

Dementsprechend bald machen wir uns wieder auf den Rückweg zum Queen-Victoria-Markt. Inzwischen ist es Mittag geworden und unsere Mägen signalisieren, dass sie gerne etwas zu tun bekommen würden. Wir entscheiden uns für jeweils eine mit einer Goldmedaille bewerteten Gourmet-Pie von Miss Amelie… so sagt es zumindest die Aufschrift auf dem Verkaufsstand. Es gibt eine mit Käse-Blumenkohl-Füllung und eine mit Rinderbacke in Rotwein. Und hej, sie können es doch: Pie ohne widerliche Mehlpampe („Gravy“) in der Füllung! Nach unseren ersten Versuchen im Süden von Neuseeland hatten wir ja größtmöglichen Abstand von den Pies genommen. Und jetzt das: seeehr lecker!


Weil wir so begeistert sind, muss die Mittagspause noch mit einem Kaffee und einer Süßigkeit gekrönt werden. Dazu haben wir uns eine Portion = 5 Stück frischer Donuts mit Marmeladenfüllung bei einem großen Verkaufswagen geholt. Dieser Stand hat nicht nur jede Menge frischer Hefeteigrohlinge auf Vorrat liegen, ständig wird Nachschub produziert. Den Laden gibt es offenbar bereits seit über 50 Jahren, er ist inzwischen eine feste Institution hier. Und er verspricht nicht zu viel, die Teilchen schmecken ausgezeichnet!!

Derart gestärkt sind wir voller Tatendrang und wollen uns eine aktuelle Kunstausstellung in der National Gallery of Victoria anschauen. Eigentlich sollte man sich dafür Karten und einen Besuchszeitraum vorbuchen, aber wir wollen es mal spontan versuchen. Und tatsächlich brauchen wir nur ein paar Minuten anstehen, um hineinzukommen, prima!
Die Sonderschau bezieht sich auf das Lebenswerk der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama. Sie wurde 1929 in Matsumoto geboren und wuchs in einem sehr traditionellen Elternhaus auf. Nach ihrer künstlerischen Ausbildung verließ sie bald das Land und ging in die USA, wo ihre Karriere während der Hippiebewegung allmählich Fahrt aufnahm. Weltweit bekannt ist sie spätestens durch ihre mit gleichmäßig angeordneten schwarzen Punkten übersäten Bilder und Skulpturen in Kürbisform.








Das Museum hat auch in der Dauerausstellung einiges zu bieten, sodass für uns der Nachmittag schnell vergeht.

Der Rückweg zur Unterkunft führt uns direkt am Yarra River entlang, wo es endlich wieder ein bisschen ruhiger zugeht.


Hallo Ihr Rumtreiber, ja, da habt ihr wirklich Kontrastprogramm. Bin gespannt, wie es weiter geht.
Die Ausstellung der Künstlerin Yayoi Kusama ist toll👍. Da hätte ich gerne ein Kunstwerk von ihr. Kannst du auf meine Mitbring- Wunschliste setzen 😉🥰
Wünschen Euch weiterhin viel Spaß und tolle Eindrücke.
Herzliche Grüße aus Düsseldorf
Die Ausstellung von Yayoi Kusama wandert wohl im Oktober in die Foundation Beyeler bei Basel. Danke für die interessanten Vorab-Eindrücke 😉
Liebe Grüße
Karin