Good Friday

Es ist Karfreitag, hier in Australien heißt das „Good Friday“, wie bei uns ein gesetzlicher Feiertag. Das bedeutet, dass zum einen die meisten Geschäfte geschlossen sind inklusive der Lebensmittelläden, Museen haben bestenfalls(!) für wenige Stunden geöffnet, Gaststätten erheben häufig 10-15% Feiertagsaufschlag. 

Deshalb ist der Plan für uns heute, den Tag in Fremantle zu verbringen, einem Vorort von Perth direkt an der Mündung des Swan River in den Indischen Ozean. Mit der Bahn sind wir in einer guten halben Stunde da, eine überschaubare Menge anderer Fahrgäste ebenfalls. Am anderen Ende der Hauptgeschäftsstraße befinden sich die Fremantle Markets, ein überdachter Bereich mit allen möglichen Verkaufsständen: Kleidung, Andenken, Kunsthandwerk, aber auch Obst und Gemüse und die ein oder andere Dienstleistung… Hungrig braucht niemand den Platz zu verlassen, Leckeres aus allen Winkeln der Erde wird angeboten.

In der relativ kurzen Zeit, die wir dort verbringen, nimmt die Besucherdichte allerdings rapide zu, es wird ganz schön voll!  Also decken wir uns mit etwas Essbarem für unterwegs ein und machen uns aus dem Staub. Schließlich sind wir ja in einem Hafenort, da gibt es doch bestimmt eine nette Marina, an der man die schönen Segelboote anschauen kann – denken wir. Leider sind wir damit aber völlig auf dem Holzweg. Man sieht zwar von weitem eine ganze Menge Yachten in der Sonne glitzern, für Außenstehende ist aber der komplette Bereich weiträumig abgesperrt wie ein Hochsicherheitstrakt 😯.

In einem kleinen Bereich zwischen Bathers Beach und der Brauerei spielt sich das ganze Leben ab, außerdem noch im angrenzenden Park. Überall sind Familien mit Kind und Kegel unterwegs, viele picknicken auf dem Rasen. 

Ein echter Oldtimer fällt uns dabei auf, ein Holden FC. Das besondere an diesem Auto aus den 50er Jahren ist, dass es in Australien sowohl entwickelt als auch gebaut wurde. Es war gut angepasst an die hiesigen rauen Gegebenheiten und erfreute sich somit schnell großer Beliebtheit. Dieses Modell war außerdem das Erste, das auf der Teststrecke in Lang Lang (Victoria) getestet wurde. Diese war uns bereits auf der Fahrt zum Wilsons Promontory NP beim Vorbeifahren aufgefallen.

Für die AC/DC-Fans hier noch ein Bild der Bon Scott-Statue, die ebenfalls in Fremantle steht. https://en.wikipedia.org/wiki/Bon_Scott

Mit demselben Ticket von heute Morgen dürfen wir auch die Fähre vom Elizabeth Quay zum Südufer des Swan River nutzen. Dort spazieren wir durch die Parkanlagen entlang des Flusses, bevor wir uns zurück ins Hotel begeben. 

Zufällig laufen wir dabei durch eine schmale Arkade, die wie eine Theaterkulisse wirkt… zu beiden Seiten gibt es Hausfassaden im Tudorstil, die auch irgendwo in London oder Cambridge stehen könnten! Unten sind Ladenlokale, die teils recht edel wirken, teils sehr touristisch, viele sind allerdings auch leerstehend. Diese Passage namens London Court wurde aber erst 1937 auf Initiative eines reichen Geschäftsmannes erbaut und gehört nun zu den wichtigsten Touristenmagneten der Stadt.

Unser Flug nach Singapur geht erst nach Mitternacht los, also haben wir noch etwas Zeit auf dem Zimmer zum Entspannen und können in aller Ruhe die Koffer packen.

Am Flughafen folgt das übliche Prozedere mit Einchecken, Gepäck aufgeben und Passieren der Sicherheitskontrolle. Der erste Teil unseres Heimwegs ab Perth dauert etwa fünfeinhalb Stunden. In Singapur dürfen wir uns etwas die Füße vertreten, bis der Weiterflug nach Deutschland stattfindet, dazu werden wir dann nochmals etwa 13 Stunden in der Luft sein.

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