Brandspuren überall 

Heute fahren wir nach Norden, um im Herzen des Nationalparks ein paar interessante Punkte anzulaufen und den einen oder anderen kurzen Trail zu gehen.

Schon wenige Kilometer hinter Dunkeld sieht die schöne bewaldete Landschaft plötzlich ziemlich finster und verbrannt aus… wir wussten ja bereits von den großen Brandschäden, aber die Realität ist doch immer noch ein bisschen anders. Das Feuer, das in diesem Teil des Parks stattgefunden hat, ist nun ca. dreieinhalb Monate her. Der Boden ist meist verkohlt, ebenso wie die Baumstämme. Dennoch ist an vielen Stellen wieder frisches Grün zu sehen, besonders die Stammaustriebe an den Eukalyptusbäumen fallen auf.

Immer wieder kommen wir an gesperrten Seitenstraßen vorbei. Nach und nach müssen wir begreifen, dass die meisten unserer Pläne für heute nicht realisierbar sind. Es sind einfach zu große zusammenhängende Teile des Nationalparks abgeriegelt und nicht mehr zugänglich.

Also versuchen wir unser Glück auf dem Mount Difficult. Eine schmale Asphaltstraße führt hinein bis zu einem Aussichtspunkt, dem Boroka Lookout, ganz oben auf dem Plateau. Von dort kann man weit in östliche Richtung blicken.

Als nächstes parken wir am Mount Victory auf über 700 m Höhe. Dort am Reed‘s Lookout, einem der höchsten Punkte der Gegend, steht ein Feuerwachturm, der tatsächlich heute besetzt ist. Die Aussicht Richtung Süden zeigt die riesigen braunen Flächen… kein Wunder, dass man dort bis auf weiteres nicht hinkommt! Aber ein Piepmatz mit knallrotem Brustgefieder, ein Flammenbrustschnäpper, lässt sich vor uns blicken – irgendwie ein kleiner Trost.

Ein Stückchen weiter lockt ein Hinweisschild zu den Wasserfällen des MacKenzie River… okay, das probieren wir. Allerdings ist nicht besonders viel Wasser da, der Fluss ist eher ein Flüsschen. Dennoch sind viele asiatische Touristen ganz begeistert dabei und schnaufen ganz ordentlich in der Mittagshitze, da man nur über viele Stufen hinab zu den Aussichtspunkten und zurück gelangen kann. 

Am Parkplatz beobachten wir ein Känguru unweit der stehenden Autos, niemand hat ein Auge dafür. Ebensowenig interessiert der flinke Prachtstaffelschwanz, der im Hintergrund durch die Büsche hüpft…

Wir nehmen eine andere Route zurück nach Dunkeld, fahren diesmal weiter westlich. Bei einem Abstecher zum Rocklands Reservoir gibt es plötzlich eine Vollbremsung: ein Schnabeligel am Straßenrand! Schnell steigen wir aus und nähern uns vorsichtig dem kleinen Kerl. Der gibt sich sehr misstrauisch, rollt sich recht schnell ein, wittert nochmal kurz, zieht sich dann unter einen abgestorbenen Baum zurück. Soll er seine Ruhe haben, wir sind stolz, einen in freier Wildbahn entdeckt zu haben!

Die Rückfahrt nach Dunkeld führt zu großen Teilen durch Eukalyptuswald mit teils mächtigen alten Bäumen. Offenere Passagen in der sehr flachen Landschaft sind dagegen nur locker mit Eukalyptus durchsetzt, was uns an einen englischen Landschaftsgarten erinnert.

Kurz vor der Ankunft schauen wir wieder auf den Aussichtsberg von gestern mit seinen schönen Sandsteinformationen.

Zum Abschluss machen wir einen Spaziergang durch Dunkelds öffentliche Parkanlage und sehen einige Kängurus, Ibisse und Kakadus.

Eine Antwort auf „Brandspuren überall “

  1. Hallo ihr zwei

    Es ist schon sehr schlimm ,das was das Feuer zerstört hat und zugleich fasziniert, was die Natur sich da einfallen lassen hat. Gleichzeitig entsteht wieder neues Leben.
    Ringsherum die Pflanzen und die Tiere die ihr denn noch beobachten konntet, super schön.

    Gruß Regina

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